Die Erndtebrücker Grundschule möchte sich als ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ zertifizieren lassen. Dafür drehte sich im September eine Woche lang alles rund um das Thema Rassismus und Mobbing und wie man es verhindern kann.
Regionalkoordinatoren
Unterstützung gab es von Friederike Wille, Fachkraft für Systemberatung Extremismus Prävention und Karsten Burkardt vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein (KI), die mit den Schülerinnen und Schülern über Alltagsrassismus gesprochen haben. Die Herausforderung: Alle Kinder altersgerecht an das Thema heranzuführen. „Während wir in der ersten Klasse zunächst einen Zugang zum Thema finden, beginnen wir in Klasse 3 schon mit der Begriffsarbeit.“ berichtet Friederike Wille „Erst später entsteht überhaupt ein Bewusstsein für Rassismus. Durch soziales Lernen möchten wir den Kindern helfen Alltagsrassismus und Ausgrenzung zu erkennen und sich dagegen stark zu machen“ ergänzt Karsten Burkardt.
Sensibilisierung im Unterricht
Abstehende Ohren, andere Hautfarbe, zu klein, zu groß, das Tragen einer Brille, eine Behinderung oder die Klamotten können Gründe dafür sein, dass Kinder ausgegrenzt werden. Die Schülerinnen und Schüler kennen teilweise solche Situationen und finden Sie nicht gut. Gemeinsam lernen sie Rassismus und Ausgrenzung zu erkennen, Verantwortung zu übernehmen und sich dagegen stark zu machen. Auch musikalisch: „Wir sind Kinder einer Welt“ singen die 25 Schüler der 3ten Klassen und formen dazu die passenden Bewegungen. Spielerisch wird beispielsweise mit Memoriekarten über Rassismus und Mobbing gesprochen und auch das Theaterstück der Viertklässler zeigt, wie man Schwächere verteidigt und für sie einsteht. „Gerade das Theaterstück der 4ten Klasse hat das Thema für alle auf den Punkt gebracht. Ich bin stolz, dass die Kinder schon so viel Empathie und Verantwortungsbewusstsein bei dem Thema zeigen“, so Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau, der eine Doppelstunde zum Thema Rassismus besuchte und als Schirmherr die Aktion unterstützt.
Die Entscheidung
Die Kinder der Grundschule Erndtebrück dürfen nun in einer geheimen Wahl entscheiden, ob sie sich weiterhin für dieses Thema stark machen möchten. Bei 70 Prozent der Stimmen für eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wird das Zertifikat beantragt. Auch Schulleiter Thorsten Denker steht hinter dem Projekt: „Bei Themen wie Rassismus und Mobbing geht es nicht nur um Herkunft, Behinderung oder Hintergrund, sondern um Menschen mit Eigenheiten. Wir möchten uns noch stärker für Gleichbehandlung einsetzen.“ Mit dem Zertifikat verpflichtet sich die Schule jedes Jahr ein Projekt zum Thema anzubieten.